Tarnowo Pałuckie ist ein Dorf, das seit seinen Anfängen mit dem Zisterzienserkloster im nahe gelegenen Łekno verbunden ist. Die hiesige St.-Nikolaus-Kirche wird gegenwärtig als älteste Holzkirche Polens angesehen. Ende des 20. Jhs. durchgeführte dendrochronologische Untersuchungen des zum Bau der Kirche verwendeten Holzes enthüllten, dass die Bäume im letzten Vierteljahrhundert des 14. Jhs. gefällt worden waren! Das Jahr 1639, bis dato als Baujahr angenommen (das Datum ist auf einem der Balken sichtbar), stellte sich als Datum des Turmanbaus heraus. Die Kirche ist ausgerichtet und in Blockbauweise errichtet. Zwei Eingänge führen ins Innere: der Haupteingang durch den Turmanbau sowie ein Seiteneingang mit massiven, mit Metallbeschlägen reich verzierten Türen von ca. 1493.

Im Innenraum begeistern vor allem die schönen, zum Großteil aus der Spätrenaissance stammenden Polychromien von 1639. An den Wänden sind Szenen aus dem Leben der hl. Nikolaus und Margarete dargestellt. Im Presbyterium und unter dem Chor befinden sich Gemälde eines unbekannten Künstlers, die Ereignisse aus dem Neuen Testament verbildlichen. Darüber befinden sich im Fries Kartuschen, welche Symbole aus der marianischen Litanei zeigen. Das als schönstes Fragment der Polychromie angesehene Stück befindet sich an der Decke. Es stellt die Adoration der hl. Dreifaltigkeit dar, ringsherum sind Symbole der vier Evangelisten platziert. Den Rest der Decke ziert eine aufgemalte Kassettendecke mit darauf dargestellten Propheten, Vätern der Kirche, Leidenswerkzeugen, Engelsgestalten sowie weiteren Symbolen.

Bezüglich der Kirchenausstattung lohnt es sich ebenfalls auf den spätrenaissancistischen Hauptaltar aus dem 17. Jh. mit dem Abbild der Himmelfahrt Mariäs, den südlichen Seitenaltar aus dem 17. Jh. mit dem Abbild des hl. Nikolaus sowie den nördlichen Altar mit dem Abbild der hl. Margarete von ca. 1712 zu achten. Des Weiteren sind beachtenswert: die Kreuzigungsszene auf dem Regenbogenbalken, der aus einem barocken Kreuz von Anfang des 18. Jhs. sowie den Figuren Marias und des hl. Johannes besteht, und die Orgel von vor 1712. Ihr ursprünglicher Mechanismus bestand aus einem speziellen Seilantrieb und nicht den typischen Bälgen.